Donnerstag, April 17, 2014

Istanbul: shopping is gooooood

gestern hatten wir einen plan: wir beginnen den tag damit, die drei moscheen zu besuchen. die sultanahmet, die blaue moschee und die hagia sophia. danach wollten wir in den park bei den moscheen in fatih, danach ins forum istanbul, das größte shopping center europas und dort das aquarium besichtigen.
was wir geschafft haben: wir waren in der sultanahmet moschee, im park und shoppen im forum istanbul, allerdings ohne das aquarium zu sehen.
 die tage sind immer so kurz, obwohl wir immer erst gegen 23 uhr nach hause kommen. allerdings schaffen wir es auch immer erst so gegen mittag los zu kommen.

wir sind also gegen 12 uhr los und direkt nach sultanahmet gefahren, mit der metro, wir sind da inzwischen alte hasen :) wir steigen ganz souverän von der straßenbahn in die metro um (was bedeutet, den weg ohne schilder zu finden und es ist nicht so, dass die stationen zusammen liegen, nein, da sind teilweise mehrere straßen zu durchlaufen, große straßen zu über- oder unterqueren und eine nicht gekennzeichnete station zu finden), die metro ist zu bestimmten zeiten unglaublich voll, man glaubt nicht, dass noch jemand reinpasst, aber es kommen noch mehr und irgendwo zwischendrin steht ein kinderwagen, den keiner sieht und alle drücken in die vermeintliche lücke rein. gestern kam dann eine durchsage, meiner meinung nach sagte die, dass die bahn nur noch anhält, wenn man den knopf drückt, weil absolut keiner mehr reinpasst. neben mir hatte in mann auf seinem smartphone telefonsex auf englisch, ich konnte jedes wort mitlesen :) in der metro ist es aber auch so, dass jeder frei gewordene platz einer frau angeboten wird, das finde ich toll, selbst alte männer wollen nicht sitzen, wenn eine frau dafür stehen muss. jajaja, ich weiß, sexistisch, blablabla, ich find es aber total toll, nicht nur weil ich sitzen kann, sondern ich komme mir so behütet vor.

in sultanahmet haben wir ein irisch pub gesehen, das zeigt die bundesliga usw, da gehen wir heute hin.

so, also, die sultanahmet moschee.
es war ein mordsandrang. frauen mussten röcke tragen und kopftuch anhaben, business as usual, also. ich hatte einen rock an und ein tuch mitgebracht und war daher angemessen gekleidet. man zieht seine schuhe aus und trägt sie im plastikbeutel mit sich rum. alles stinkt nach käsefuß. wir kamen zu einer zeit an, als das mittagsgebet gelaufen ist. das fängt ganz harmlos mit dem gebetsruf aus den lautsprechern aller moscheen an und geht dann weiter mit singen von männern, kindern, chören. ohne unterlass, eine geräuschkulisse, die nach etwa 20 minuten äußerst anstrengend ist und nach 45 minuten zu agressionen führt. vielleicht ist das gebet auch nicht so lang, aber gefühlt war es eine stunde, bis wir die flucht ergriffen haben und es war noch voll im gange.

innendrin durften die besucher in den bereich, in dem die frauen beten (ja klar). da gab es auch treppen in die galerie, dort haben ebenfalls frauen gebete und unten stand ein schild, dass nur frauen da hoch dürfen, ich wollte gerade hoch gehen, da kam ein sehr aggressiver aufpasser und hat mich angeraunzt, ob ich da hoch wolle zum beten, ich habe ja gesagt, aber ich durfte trotzdem nicht hoch, aber bei einer anderen treppe ging es dann. oben war es aber sehr unentspannt, die betenden frauen, umzingelt von nicht betenden frauen, waren unfreundlich und misstrauisch und waren offensichtlich angepisst. ich habe mich auf den boden gesetzt und einen anschiss bekommen, weil ich mein eines bein ausgestreckt habe, das darf man offensichtlich nicht. oh mann. jajaja, ich weiß, ist ein gotteshaus, die wollen da beten und die touris hampeln dazwischen rum.
aber: das ist eine touriattraktion, es gibt genug andere moscheen, um in ruhe zu beten
also: ball flach halten.
davor gab es einen springbrunnen, dort haben wir uns erst mal ausgeruht (soweit das bei dem lärm aus den lautsprechern möglich war). wir wurden auch gleich zugequatscht von einem bootsfahrtanbieter. als wir in die hagia sophia wollten war da eine ewige schlange davor und wir hatten hunger, so dass wir lieber essen gegangen sind (lecker, wenig und schweineteuer). danach waren wir alle so müde, dass wir in den park gegangen sind und dort wizard gespielt haben, olli hatte seine box dabei und es war sehr lustig und erholsam.

um 20 uhr mussten wir das spiel unterbrechen, denn wir wollten ja noch das aquarium in der shopping mall anschauen. wir sind dann in einer vollgestopften metro da hin gefahren und als wir da waren hatten wir schon wieder voll hunger und mussten also erst mal was essen. es gab einen security check, den olli und sein messer nicht bestanden haben, aber wir haben das dann gedeichselt. mc donalds war dran, echt eklig im vergleich zu unserem stammkurden in gaziosmanpasa, wo wir immer hingehen und wo die sich total freuen, wenn wir kommen :) dort unterhalten wir uns mit händen und füßen und einem wörterbuch und die sind selbstverständlich galatasaray fans und der eine kellner boxt sich auch *g naja, also mc donalds. eklig, aber satt. jens hat einen megamac gegessen, was bedeutet, dass da vier oder fünf scheiben fleisch drauf sind. ja und dann waren wir shoppen, jens brauchte eine tasche, ich brauchte leggings. dahaben wir festgestellt, dass die preise genau wie in deutschland sind, allerdings in lira. was in deutschland 10 euro kostet bei h&m, kostet hier 10 lira. total krass. jedenfalls war nicht mehr genug zeit für das aquarium. wir versuchen das heute noch mal :)

nach hause sind wir gelaufen, weil wir entdeckt haben, dass das nur etwa 1,5 km von unserer wohnung entfernt ist, mit der metro müsste man erst mal nach aksaray runter, um dan wieder hoch zu fahren. also sind wir gelaufen. was wir auf der karte nicht gesehen haben, waren die steigungen :) wir haben das aber geschafft und damit einen schönen nachtspaziergang durch istanbul gemacht.

2 Kommentare:

  1. Die türkische Gesellschaft scheint mir noch über ein funktionierendes Rollenmodell zu verfügen indem sich die Frau in der ihr einzig möglichen Fuge fügt die ihr von Natur aus zugewiesen wurde und dem Manne als staybehind Versorgungskolonne dienen darf oder hinter seinen Müllbergen den Weg aufräumt und vom emanzipierten Bayern träumt.

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  2. Die türkische Gesellschaft scheint mir noch über ein funktionierendes Rollenmodell zu verfügen indem sich die Frau in der ihr einzig möglichen Fuge fügt die ihr von Natur aus zugewiesen wurde und dem Manne als staybehind Versorgungskolonne dienen darf oder hinter seinen Müllbergen den Weg aufräumt und vom emanzipierten Bayern träumt.

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